Wort- und Seelenbilder
alle Werke auf dieser Seite:
Airbrush
DIN A4
Die Fülle
05/2003
Als mich die Last der vielen ungemalten Bilder, Aufträge und Skulpturen in mir wieder einmal zu erdrücken drohte, befragte ich das Labyrinth, was ich mit diesem Gefühl tun solle. Als Antwort kam: no worries, denn sobald ich eine kreative Idee habe, existiert dieses Bild davon ja in meiner Phantasie tatsächlich - und das reicht. Ob das Bild dann umgesetzt und somit für andere sichtbar wird oder nicht, ist gar nicht so wichtig.
Auf diesem Bild sind ein paar meiner Ideen zu sehen, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht umgesetzt waren - es aber zum Teil mittlerweile sind. Diese Ideen strömen wie durch einen Trichter auf mich ein und das Bild, das ich hier eben gemalt habe, liegt als einziges fertig rechts unten neben mir ...
Mehr zum Thema Labyrinthe...
Die Adlerin
03.03.2003
Manchmal fühle ich mich wie eine Adlerin.
Umgeben von Hühnern (und ein paar Gockeln), deren emotionale Kraft nicht einmal reicht, um ihren Arsch von einem Misthaufen zu erheben.
Dafür legen sie jeden Tag ein Ei. Schön.
Aber sie werden nie wissen, wie es sich anfühlt, die Schwingen auszubreiten und sich von einer Thermiksäule in die Lüfte tragen zu lassen. Sie werden wohl nie das Gefühl kennenlernen, wie es ist, dort oben zu kreisen. Dieses Wahnsinnsgefühl von Freiheit, von Frieden und Liebe - von der Göttin selbst. Die Adlerin kennt dieses Gefühl, aber die Hühner werden niemals mitkommen können. Und nur ich weiß, wer dort oben bei mir ist ...
Er-FAHR-ung
02/2003
Mein Australien-Trip im November 2002 war wirklich eine Er-FAHR-ung.
Mehr dazu in meinem Reisebericht.
Wasserquälerei
12/2002
So geht es mir, wenn ich meine Energien und Gefühle nicht so fließen lassen darf, wie ich gerne möchte. Wie eine Staumauer halte ich hier große Wassermassen hinter mir zurück.
Kurz vor dem Signieren dieses Bildes passierte mir ein Unglück: Eine ganze Pipette voll Deckweiß spritzte mir quer über das Bild! Sie war anfänglich verstopft und hielt so wie ein Staudamm die Farbe in sich zurück. Ich tobte vor Wut und konnte meinen Drang, das Bild zu zerreißen, nur mühsam unterdrücken. Dann plante ich, das Bild noch einmal zu malen. Eine Woche später wurde mir dann klar, dass hier ein ähnlicher Ausdruck von Eigendynamik des Kunstwerkes vorliegt wie bei der Skulptur "Mutterliebe", bei der in der zweiten Arbeitssitzung der Stein brach. Dieser Deckweiß-Unfall mahnt mich, dass sich so ein heftiger Ausbruch, ein Zerplatzen oder ein Dammbruch, sehr zerstörend auswirken kann im medizinischen Sinn sogar lebensbedrohlich. Ich sollte also rechtzeitig danach sehen, dass ich meine Energien wieder so fließen lasse, wie es für mich in Ordnung ist. Nach dieser Erkenntnis beschloss ich, das Bild nicht noch einmal zu malen.
Denk-Zettel
09/2001
Am 11.09.2001 erhielt nicht nur die USA, sondern die gesamte so genannte westliche, "zivilisierte" Welt einen brutalen "Denk-Zettel". Auch wenn diese Flugzeuge an diesem sonnigen Vormittag sozusagen aus "heiterem Himmel" kamen, hatte diese Aktion eine lange Vorgeschichte. Eine Spirale von Unterdrückung, Einmischung und Ausbeutung. Durch diesen Tag wurde die Vision von der Allmacht der Cowboys kurzfristig ins Wanken gebracht. Die Welt reagiert mit Ohnmacht, die USA mit Krieg. Aber solche patriarchalen Auswüchse, die an Sandkastenspielereien erinnern, können kein Ausweg sein.
Doch welche Konsequenzen zieht jede/r von uns daraus? Bringt es auch uns zum Nachdenken? Bringt es uns dazu, unseren Machtbereich so friedlich, liebevoll, aufmerksam und couragiert zu gestalten, wie möglich? Sicher scheitern wir dabei ebenfalls von Zeit zu Zeit, doch wir sollten nie damit aufhören friedliche Lösungen zu suchen und zu finden. Wenn das jede/r tut, gibt es dieses Problem gar nicht mehr. Gemäß dem Spruch: Wenn jede an sich selbst denkt, ist an alle gedacht (nach: Angelika Aliti). In der Zwischenzeit können wir die einzig übrige pazifistische Partei wählen: Die Feministische Partei DIE FRAUEN.
Eine weise Frau antwortete einst auf die Frage, was wir denn nur tun sollen: "Jede das ihre und leben, solange es noch was zu leben gibt."
Also male ich weiter.